Schon einmal die Gelegenheit gehabt, einem Menschenaffen im Zoo in die Augen zu schauen? Gut möglich, dass dabei ein eigenartiges Gefühl aufgekommen ist. Zu sehr ähnelt der Blick an den eines Menschen und erinnert daran, wie nah wir uns eigentlich sind. Mit dieser Nähe beschäftigt sich die „Planet der Affenhitze“- Filmreihe nach der Romanvorlage von Pierre Boulle seit Ende der 1960er Jahre. Mit WAR FOR THE PLANET OF THE APES kommt die aktuelle Trilogie, in der die Vorgeschichte zur ersten Verfilmung mit Charlton Heston von 1968 erzählt wird, nach 2011 und 2014 zu einem Abschluss.
Zur Botschaft der Reihe, die Menschen steuerten wegen ihrer immer währenden Aggression und Maßlosigkeit unweigerlich ihrem Untergang entgegen, kam in der Neuauflage die technische Rafinesse des Motion Capture Verfahrens, die es dem Publikum nun erlaubte, den Affen tatsächlich in die Augen zu sehen. Im dritten Teil nun perfektioniert, sodass man neuerlich vergisst, es handle sich hier um reale SchauspielerInnen. Dabei leisten Andy Serkis als Caesar und seine MitstreiterInnen eine großartige Arbeit.
Woody Harrelson als Colonel brilliert in der Rolle eines Antagonisten, wie er im Kino nur mehr selten zu sehen ist. Böse ohne je lächerlich zu wirken. Regelrecht erfrischend.
Nach einer zweimaligen Nominierung für die Spezialeffekte wäre es nun entgültig an der Zeit, dass das Team von Apes im nächsten Jahr endlich die goldene Statue mit nach Hause nehmen kann. Für mehr wird es wohl nicht reichen. Die Vorgänger hatten nicht zuletzt durch ihren revolutionären Charakter in der Storyline mehr zu erzählen.
Es herrscht also von Beginn an der finale Krieg zwischen Tier und Mensch in WAR FOR THE PLANET OF THE APES und auch wenn man auf ein originelleres Finale zu hoffen wagte, gehört dieser vielleicht doch nicht letzte Teil zu den sehenswerten Blockbustern in diesem Sommer, mit dem man nicht viel falsch machen kann.
Matt Reeves USA 2017 140 Min